
Rat für Bildung
Der im Jahr 2019 geschaffene Rat für Bildung des Bistums Essen bringt Akteurinnen und Akteure aus verschieden Bildungsbereichen zusammen. Sie wollen gemeinsam das Thema Bildungsgerechtigkeit im Ruhrgebiet vorantreiben – etwa durch eine selbst konzipierte Stellungnahme. Bärbel Bergerhoff-Wodopia ist Ratssprecherin.
Mit namhaften Persönlichkeiten aus vielen verschiedenen Bildungsbereichen des Ruhrgebiets hat sich 2019 im Essener Bischofshaus der erste Rat für Bildung im Bistum Essen gegründet. Bischof Franz-Josef Overbeck betonte beim Gründungstreffen, dass Bildung zu den großen Zukunftsthemen gehöre und deshalb auch ein Thema der Kirche sein müsse. Sprecherin des Rates für Bildung ist seit 2019 Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung. Im Jahr 2022 wurde sie einstimmig für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt.

Ein wichtiges Projekt des Rates für Bildung ist im Zuge der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schulschließungen im Jahr 2020 initiiert worden: ein Aufholprojekt an Grundschulen in herausfordernder Lage, zunächst in Essen. Das Projekt richtet sich explizit an Kinder ohne Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, die aber dennoch großen Bedarf haben. Diese fallen bei anderen Bildungsprojekten oft durchs Raster, da sich die Eltern die entsprechenden Angebote finanziell nicht leisten können.
RAG-Stiftung finanziert Corona-Nachhilfe-Projekt
Durch kostenlose Nachhilfe in Kleingruppen, entweder in den Ferien oder am Nachmittag, ist es mit dem Projekt schnell gelungen, die Freude am Lernen und die schulischen Kenntnisse von chancenbenachteiligten Kindern deutlich zu verbessern. Im Jahr 2021 hat sich die RAG-Stiftung deshalb entschlossen, das Aufholprogramm für Essener Grundschulen fortzuführen und auszuweiten – gefördert werden nun neben Grundschulen im Essener Norden auch Schulen in herausfordernder Lage in Mülheim an der Ruhr.
Die RAG-Stiftung ist der größte Bildungsförderer im Ruhrgebiet. Aber auch wir können die Aufgabe nicht allein stemmen.
Positionspapier veröffentlicht
Die Mitglieder des bischöflichen Rates für Bildung wollen Leuchtturmprojekte im Schulterschluss mit engagierten Akteurinnen und Akteuren aus dem Ruhrgebiet unter dem Dach des Bistums an vielen Orten „zum Strahlen“ zu bringen. Das jüngste Ergebnis dieser Arbeit ist eine gemeinsame Stellungnahme, die zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit im Ruhrgebiet aufrufen und beitragen soll. „Denn Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, ist eine Mammutaufgabe. Sie bedarf vieler Akteurinnen und Akteure“, betonen Bärbel Bergerhoff-Wodopia und Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck in einem gemeinsamen Interview in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Im Jahr 2022 hat der Rat für Bildung deshalb ein Positionspapier veröffentlicht, mit Ressourcen gebündelt und Wissen geteilt werden soll. Es fokussiert auf sieben Gelingensfaktoren, die anhand von vier Leuchtturmprojekten dargestellt werden.
Bildungsmesse am 14. September
Ein Ergebnis des gemeinsamen Positionspapier ist die Premiere einer Bildungsmesse, die im Rahmen der Bildungsreihe TalentTage Ruhr am 14. September 2023 in der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ stattfindet. Die Fachtagung mit partizipativem Charakter soll den Gästen aus Bildung, Wirtschaft und Politik eine ausgewogene Mischung aus Projektvorstellungen, Impulsvorträgen und Austauschmöglichkeiten bieten und deutlich machen: im Schulterschluss zentraler Bildungsakteurinnen und -akteure aus dem Ruhrgebiet zu handeln, lohnt sich.
Vom 13. bis 23. September 2023 finden die TalentTage Ruhr statt. Die bundesweit einzigartige Veranstaltungsreihe vereint zahlreiche kostenfreie Veranstaltungen für Kitakinder, Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende, Eltern und Fachkräfte. Die RAG-Stiftung ist seit 2017 Hauptförderer der TalentTage Ruhr.
Bildnachweis "ZUSi geht in die Grundschule": Daniel Vrabec / Alamy Stock Foto