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Ewigkeitsaufgaben

Die RAG-Stiftung finanziert die Ewigkeitsaufgaben des Nachbergbaus in den ehemaligen Steinkohlenrevieren an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren. Bei diesen Aufgaben dreht sich alles um das Thema Wasser. Im Auftrag der RAG-Stiftung sorgt die RAG Aktiengesellschaft als hundertprozentige Tochter der RAG-Stiftung dafür, dass sich aufsteigendes Grubenwasser nicht mit höher gelegenen Trinkwasservorräten vermischt. Außerdem verhindert sie die Flutung sogenannter Bergsenkungsbereiche. 

Zu den Ewigkeitsaufgaben zählen:

  • Die Behandlung des Grubenwassers in den ehemaligen Abbaubetrieben unter Tage,
  • das Pumpen von Oberflächenwasser sowie
  • das Reinigen und die Überwachung des Grundwassers im Bereich einiger ehemaliger bergbaulicher Betriebe, insbesondere Kokereien.

Ausdrücklich nicht Teil der Ewigkeitsaufgaben sind die sogenannten Bergschäden, also Schäden an Gebäuden, Grundstücken oder Straßen, die auf den Bergbau zurückzuführen sind. Die Regulierung von Bergschäden wird nicht durch die RAG-Stiftung finanziert, sondern direkt von der RAG Aktiengesellschaft. Daher hat die RAG dafür finanzielle Vorsorge getroffen.

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Das alles erfordert dauerhafte technische und logistische Maßnahmen. Deren Steuerung und Überwachung erfolgt seit 2019 für alle Wasserhaltungsstandorte zentral aus Herne-Wanne. Dort laufen in einer hochmodernen Leitwarte der RAG sämtliche Betriebsdaten und Prozessinformationen zusammen. 

Im Ruhrgebiet kooperiert die RAG Aktiengesellschaft außerdem eng mit den regionalen Wasserwirtschaftsverbänden. Emschergenossenschaft, Lippeverband und die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft übernehmen im Auftrag der RAG alle Poldermaßnahmen, die als Folge des Ruhrbergbaus erforderlich sind. Neben zahlreichen Grundwasser- und Vorflutpumpwerken verfügen diese Verbände über gut hundert Jahre Erfahrung rund um die gesamtheitliche Bewirtschaftung von Fließgewässern.

Entsprechend regionaler und insbesondere geologischer Besonderheiten unterscheidet sich die Nachsorge für die Ewigkeitsaufgaben in den ehemaligen Bergbauregionen an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren voneinander. An jedem Standort kommen individuell zugeschnittene Lösungen zum Einsatz, die eine möglichst energieeffiziente, klimaschonende und kostenbewusste Bearbeitung sicherstellen.

Ewigkeitsaufgaben im Ruhrgebiet

Ewigkeitsaufgaben im Saarland

Ewigkeitsaufgaben in Ibbenbüren

Bei der Einleitung von Grubenwasser gelten strenge Grenzwerte, die zur Gewährleistung eines guten ökologischen Zustands der Gewässerqualität strikt eingehalten werden müssen. Entsprechende Kontrollen übernimmt im Auftrag der RAG-Stiftung die RAG Aktiengesellschaft. Zusätzliche Prüfungen erfolgen regelmäßig durch unabhängige externe Institutionen. Über ihre Förderaktivitäten im Zusammenhang mit der Technischen Hochschule Georg Agricola und dem dort angesiedelten Forschungszentrum Nachbergbau trägt die RAG-Stiftung zusätzlich zum Wissensaufbau bei. Das reicht von einem ganzheitlichen Verständnis des hydrologischen Systems ehemaliger Bergbauregionen, über den nachhaltigen Umgang mit Gruben-, Grund- und Oberflächenwasser, bis hin zu Möglichkeiten der Wertstoff- und Wärmegewinnung aus Grubenwasser.

Wie entsteht Grubenwasser?

Durch Risse und Spalten dringt fortwährend Regen- und Oberflächenwasser in die tiefliegenden Grubengebäude ehemaliger Bergwerke ein. Dabei nimmt es insbesondere Salze und Eisen auf, die nicht in Kontakt mit den natürlichen Grundwasservorräten gelangen sollen. Das macht ein umsichtiges Wassermanagement erforderlich, das die Anforderungen ökologischer wie wirtschaftlicher Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigt.  

Wissenswertes

Warum ist der Pegelanstieg des Grubenwassers erforderlich?

Die untertägige Zuleitung zu einigen wenigen Wasserhaltungsstandorten macht in der Regel einen Pegelanstieg des Grubenwassers erforderlich. Allerdings nur so, dass der neue Pegel weiterhin deutlich unterhalb der maßgeblichen Grundwasserhorizonte liegt. Voraussetzung für den kontrollierten Anstieg ist immer ein geordnetes behördliches Verfahren mit gutachterlichen Prüfungen. Genehmigungen werden nur erteilt, wenn strenge Grenzwerte eingehalten werden und umfassende Sicherheit für Mensch und Umwelt gewährleistet ist. 

Welchen Vorteil bietet es, das Grubenwasser steigen zu lassen?

Neben technischen Erfordernissen spricht auch aus ökologischen Gründen vieles für den kontrollierten Grubenwasseranstieg. Zum einen bedeutet das einen deutlich verminderten Energieeinsatz und CO2-Ausstoß im Betrieb der mächtigen Pumpen. Zum anderen zeigt ein 2017 von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebenes Gutachten, dass der Grubenwasser-anstieg mit einer erheblichen Reduzierung der Salz- und Schadstoffbelastung einhergeht. 

Die Ewigkeitsaufgaben

Grubenwasserhaltung

In den ehemaligen Grubengebäuden, viele Hundert Meter unter der Erde, steigt der Wasserspiegel durch Zufluss und Versickern von Regen- und Oberflächenwasser kontinuierlich an. Damit die salz- und eisenhaltigen Grubenwässer nicht in Kontakt mit dem Trinkwasser gelangen, werden sie an zentralen Punkten gesammelt und abgepumpt. Diese Aufgabe übernimmt im Auftrag der RAG-Stiftung die RAG Aktiengesellschaft. Eine kontinuierliche Optimierung und Weiterentwicklung des Grubenwasserkonzepts stellt sicher, dass dies möglichst energieeffizient, klimaschonend und kostenbewusst erfolgt.

Poldermaßnahmen

200 Jahre Bergbaugeschichte haben die Topografie der Landstriche verändert. Ganze Gebiete haben sich abgesenkt, in extremen Fällen bis zu 25 Meter. Um solche Senken vor Überflutungen zu schützen, muss an den entsprechenden Stellen der Abfluss des Oberflächenwassers dauerhaft reguliert werden. Dafür sorgen Pumpwerke, Gewässervertiefungen oder Deichmaßnahmen: Von der Planung, über die Umsetzung und den laufenden Betrieb bis hin zur fortwährenden Instandhaltung. 

Grundwasserreinigung

Im Bereich einiger ehemaliger Kokereibetriebe ist eine umfassende Flächensanierung erforderlich, um den Eintrag von Schadstoffen in das Trinkwasser zu vermeiden. Dazu gehört, potenzielle und tatsächliche Risiken zuverlässig zu identifizieren, über geeignete Maßnahmen abzustellen und die Wirksamkeit regelmäßig zu überprüfen. Wo Verschmutzungen auftreten, werden die entsprechenden Wasserströme abgefangen und gereinigt. 

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