„Schulterschluss des Bergbaus“ - Ministerpräsidentin Kraft und IG BCE-Vorsitzender Vassiliadis besuchen Bildungsprojekt für Flüchtlinge der RAG-Stiftung

Kamp-Lintfort, 2. September 2016. Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstand der RAG-Stiftung, stellte heute in Anwesenheit der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, und des Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, das Projekt „Schulterschluss des Bergbaus“ für junge Flüchtlinge vor.

Am 1. März 2016 startete im Bildungszentrum von TÜV NORD Bildung in Kamp-Lintfort ein zehnmonatiges Bildungsprojekt für junge Flüchtlinge, die in Kamp-Lintfort leben bzw. in entsprechenden Unterkünften untergebracht sind. Bis Dezember 2016 nehmen aktuell 30 junge Männer und Frauen an Sprachkursen, Berufsfelderkundung und berufspraktischen Tätigkeiten im Bildungszentrum des TÜV NORD in den sehr gut ausgestatteten Räumen und Werkstätten teil. Auf dem Programm stehen darüber hinaus Projekte zum interkulturellen Austausch. Ziel ist es, den Teilnehmern eine dauerhaft selbstständige Lebensführung in Deutschland zu ermöglichen.

„Wir möchten in dieser herausfordernden gesamtgesellschaftlichen Situation Verantwortung übernehmen und gleichzeitig an die traditionsreichen Integrationsleistungen des Bergbaus anknüpfen“, erklärte Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung. Sie verwies auf die durch den Bergbau über viele Generationen erbrachten Integrationserfolge.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft betonte die Herausforderungen mit Blick auf die Betreuung, Unterstützung und Integration der in Nordrhein-Westfalen lebenden Flüchtlinge: „NRW kann Wandel. Das werden wir auch bei der Integration der vielen Flüchtlinge wieder unter Beweis stellen: Mit vielen Programmen des Landes, Initiativen von Institutionen, ehrenamtlich geführten Projekten und Initiativen der Wirtschaft. Die RAG-Stiftung ist dabei ein wichtiger und verlässlicher Partner“, so Hannelore Kraft. Sie dankte der RAG-Stiftung für den wichtigen und gelungenen Beitrag zur Unterstützung gerade der jugendlichen Flüchtlinge. Deren nicht zuletzt berufliche Integration sei zugleich eine Chance für den einzelnen Flüchtling als auch für unsere Gesellschaft. Einen positiven Eindruck über das Projekt „Schulterschluss des Bergbaus“ verschaffte sich im Rahmen der Vorstellung des Projektes auch Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE. Er betonte: „Sprache und berufliche Qualifizierung sind die Grundlage für die Integration in Arbeitswelt und Gesellschaft. Die RAG-Stiftung übernimmt mit ihren Aktivitäten dafür eine vorbildliche Rolle.“

Um auf die teils großen Unterschiede im Bildungsniveau der Teilnehmer aus Herkunftsländern wie Syrien und Irak einzugehen, findet das Projekt in zwei unterschiedlichen Leistungsgruppen statt. Funktionale Analphabeten, also Flüchtlinge, die das lateinische Alphabet nicht oder nur unzureichend kennen, werden schrittweise auf ein deutsches Sprachniveau gebracht, das es ihnen erlaubt, sich in Alltagssituationen zu verständigen. Teilnehmer, die bereits über grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, werden zu einem Sprachniveau geführt, das eine sichere Verwendung der deutschen Sprache im Alltag und erste beruflich relevante Sprachkenntnisse ermöglicht. Die Teilnehmer können dies mit einem Sprachzertifikat belegen. Dadurch sollen ihre Chancen auf einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz gesteigert werden.

Das Projekt unter dem Titel „Schulterschluss des Bergbaus“ wird von der RAG-Stiftung finanziert und von der RAG Aktiengesellschaft mitgetragen. Der Bildungsträger, TÜV NORD Bildung, führt das Projekt als dem Bergbau besonders vertrauten und verbundenen Dienstleister durch. Die ehemalige RAG Bildung wurde mit dem erfahrenen Ausbildungspersonal vor einigen Jahren von der TÜV NORD GROUP übernommen.

Hermann Oecking, Geschäftsführer von TÜV NORD Bildung, berichtete über die bisherigen Erfahrungen nach dem Start des Projektes vor sechs Monaten: „Viele Flüchtlinge sind hochmotiviert und wissbegierig, müssen sich jedoch in einer völlig neuen Lebens- und Berufswelt zurechtfinden. Vor diesem Hintergrund sind wir der RAG-Stiftung sehr dankbar, die dieses Projekt auch hier in Kamp-Lintfort ermöglicht.“ Der Leiter des Bildungszentrums Kamp-Lintfort, Rainer Henke, berichtete über die Arbeit in den beiden Kleingruppen, in denen durch die intensive Betreuung gerade die Sprachförderung zielstrebig und erfolgreich gelingen kann.

Das Projekt „Schulterschluss des Bergbaus“

„Schulterschluss des Bergbaus“ ist ein speziell für Flüchtlinge entwickeltes Bildungsprojekt der RAG-Stiftung und der RAG in den Bergbauregionen in NRW und im Saarland. An den Standorten Bergkamen, Herne, Ibbenbüren, Kamp-Lintfort und Völklingen-Fenne stellt die RAG-Stiftung dafür insgesamt bis zu 1,5 Millionen Euro bereit. Durchgeführt wird das Projekt vor Ort vom Bildungsdienstleister TÜV NORD Bildung. Lehrer, Ausbilder, Sozialpädagogen, Sprachtrainer und Psychologen arbeiten Hand in Hand, um die insgesamt 150 Flüchtlinge zu betreuen. Im Fokus der Maßnahme stehen Flüchtlinge im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die über eine gute Bleibeperspektive in Deutschland verfügen.

Über die RAG-Stiftung:

Die privatrechtliche RAG-Stiftung wurde 2007 gegründet. Aufgabe der RAG-Stiftung ist es, bis Ende 2018 so viel Stiftungsvermögen aufzubauen, um ab 2019 die sogenannten Ewigkeitslasten des deutschen Steinkohlenbergbaus an Ruhr und Saar dauerhaft zu finanzieren. Weitere Informationen zur RAG-Stiftung finden Sie unter www.rag-stiftung.de

Pressekontakt

Sabrina Manz  
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit der RAG-Stiftung

sabrina.manz(at)rag-stiftung.de 

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