Nach dem Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus – RAG-Stiftung kommt erstmals für Ewigkeitsaufgaben auf

Das Geschäftsjahr 2018 ist für die RAG-Stiftung erneut überaus erfolgreich verlaufen, wie der Vorstand der Stiftung heute im Rahmen des Presse-Jahresgesprächs auf dem Welterbe Zollverein berichtete. So verbuchte die Stiftung 2018 ein Rekordergebnis von 912 Millionen €. 458 Millionen € stammen dabei aus dem Veräußerungsgewinn von 3,5 Prozent der Anteile an Evonik im September 2018. Bereinigt um diesen Sondereffekt bleibt unterm Strich ein Rekord-Jahreserfolg seit Gründung der Stiftung von 454 Millionen € (Vorjahr 431 Millionen €). Seit Anfang 2019 hat die RAG-Stiftung nun die Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben aus dem deutschen Steinkohlenbergbau der RAG Aktiengesellschaft übernommen.

„Für die anstehenden Aufgaben sind wir finanziell hervorragend ausgestattet“, so Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung zu Beginn des Presse-Jahresgesprächs. Mit dem Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus im Dezember 2018 hatte sich das letzte Kapitel einer über 200 Jahre währenden Industriegeschichte geschlossen. Dies brachte eine Zeitenwende auch für die RAG-Stiftung mit sich. Während die Stiftung bis Ende 2018 fast ausschließlich Kapital über die Erträge aus ihrem Vermögen hatte aufbauen können, kam Anfang Februar nun die erste Rechnung für die Ewigkeitsaufgaben. „Die ersten Monate nach der Zeitenwende haben wir nun schon gemeistert. Für den Rest der Ewigkeit bin ich ebenso optimistisch!“, unterstrich Tönjes mit Blick auf die andauernde Verpflichtung der Stiftung. Dabei betonte er auch die Herausforderungen, die die Bergbauregionen nach dem Ende des Bergbaus noch zu stemmen hätten. Längst seien die Menschen in der Zukunft ohne Steinkohlenbergbau angekommen. „Jetzt müssen wir alle Kräfte bündeln, um daraus eine gute Zukunft zu machen!“, so Tönjes, der versicherte, dass die Stiftung ihren Teil dazu beitragen werde.

Dazu gehört insbesondere die zuverlässige Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben. In den ersten Jahren werden hierfür jeweils rund 300 Millionen € an Kosten erwartet. Nach der Umsetzung der geplanten, optimierten Grubenwasserkonzepte in NRW und im Saarland ist mit Einsparungen zu rechnen. Den aktuellen Ausgaben stehen hohe Einnahmen gegenüber. Die Rückstellung für Ewigkeitslasten, denen das Ergebnis in Höhe von 912 Millionen € zugeführt wurde, summierte sich zum Jahresende 2018 auf 7,79 Milliarden €.

Dr. Jürgen Rupp, seit April Finanzvorstand der RAG-Stiftung, betonte den gelungenen Ausbau der diversifizierten Kapitalanlagen um 1,4 Milliarden € auf 7,3 Milliarden € (Marktwerte) zum Ende des Jahres 2018. An der Strategie seines Vorgängers im Amt, Dr. Helmut Linssen, wolle er festhalten und die Diversifizierung vorantreiben. Mittlerweile hat die Stiftung über 50 Prozent ihres Vermögens in andere Anlagen – außerhalb von Evonik – investiert. „Frühzeitig hat die Stiftung als Folge des Niedrigzinsumfelds verstärkt auf höher rentierliche, illiquide Assetklassen gesetzt. Das hat sich ausgezahlt. Diesen Weg werden wir weitergehen, auch in einem herausfordernden Kapitalmarktumfeld“, so Rupp.

Personalvorstand Bärbel Bergerhoff-Wodopia zeigte auf, dass die RAG-Stiftung seit Bestehen rund 60 Millionen Euro für Förderaktivitäten eingesetzt habe. Weitere 30 Millionen kommen 2019 hinzu. Ein Großteil der eingesetzten Fördermittel kommt chancenbenachteiligten Kindern und Jugendlichen zugute. Schwerpunkt der Förderaktivitäten der RAG-Stiftung bleibt auch künftig der Bildungsbereich über die gesamte Bildungskette hinweg – von Kindertagesstätten bis zum Übergang in Ausbildung oder Studium. Die RAG-Stiftung definiert mittlerweile überwiegend eigene, mehrjährige Projekte, die sie mit renommierten Partnern umsetzt. 2019 hat die RAG-Stiftung zudem Förderprojekte in Höhe von rund 14 Millionen € von der RAG Aktiengesellschaft übernommen, der hierfür nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus keine Mittel mehr zur Verfügung stehen. „Mit der Übernahme stellen wir sicher, dass es bei der Unterstützung zentraler Institutionen in den ehemaligen Bergbauregionen keine Brüche gibt. Grundsätzlich geht es bei unserer Förderung auch um Nachhaltigkeit. Nach dem Ende des Bergbaus endet nicht unsere Verantwortung. Sie gewinnt vielmehr an neuer Bedeutung – das gilt auch für die Förderung“, sagte Bärbel Bergerhoff-Wodopia.

Gemeinsam mit dem deutschen Steinkohlenbergbau lief Ende 2018 auch die Initiative „Glückauf Zukunft!“ aus, die von der RAG-Stiftung, RAG, Evonik und der IG BCE 2016 ins Leben gerufen worden war. Die RAG-Stiftung war als Initiatorin von „Glückauf Zukunft!“ mit fast 40 eigenen Projekten beteiligt. Darüber hinaus wurden unter dem Dach der Initiative gut 100 Veranstaltungen und Ausstellungen Dritter umgesetzt. „Glückauf Zukunft!“ würdigte damit die Leistungen des Bergbaus und der Bergleute und hat für die Weiterentwicklung der Bergbauregionen wichtige Impulse gesetzt, die auch nach dem Ende des Bergbaus weiter wirken.

Pressekontakt

Sabrina Manz  
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit der RAG-Stiftung

sabrina.manz(at)rag-stiftung.de 

+49 201 378 3366

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